Wie Du sofort in die Gänge kommst
Ein einfacher Schlüssel zu weniger Stress und mehr Ruhe ist es, dir der Dinge die du ständig vor dir herschiebst bewusst zu werden. Wenn du etwas umsetzen möchtest, führt kein Weg daran vorbei, als einfach anzufangen.
In diesem Blog erfährst du wie deine Aufschiebethemen leicht weniger werden, du dich besser fühlen wirst ,und mehr Freiraum in deinem Leben gewinnst.
Für 8 von 10 Menschen gehört die Aufschieberei laut einer Studie des Sinus Institutes zum Alltag, ganz schön viel!
Sie gehört zu unserem Leben, so dass wir sie gar nicht mehr als solche wahrnehmen. Irgendwas etwas passt gerade nicht rein, wir haben uns in der Zeit verschätzt oder haben schlicht keine Lust.
Wir „sollten“, „müssten“, jetzt „ganz dringend „und „eigentlich schon längst“. Es ist ein ständiger, unbewusst ablaufender Soll- Ist Abgleich unseres Lebens, wir kleben am Ideal des Soll fest, und sind unzufrieden weil wir den Anforderungen die wir uns selbst gestellt haben nicht hinterherkommen. Kommt dir das bekannt vor?
Die Gründe für die Aufschieberei sind vielfältig, hier sind ein paar davon:
- Du legst einen Perfektionismus an den Tag, nicht nur auf einem Gebiet, sondern prinzipiell. Alles und jedes wird an dem Idealzustand gemessen, er ist die Messlatte des Lebens schlechthin. Ihn zu erreichen wird zur Daueraufgabe. Weil du intuitiv weißt, dass es nur mit großem Aufwand zu erreichen ist, lässt du es lieber gleich oder verschiebst es.
- Es passt gerade nicht rein, du denkst dir eine Menge Gründe aus, dein Verstand ist hier unglaublich kreativ, warum es gerade jetzt wahnsinnig ungünstig ist…. das Wetter, den Grillabend der noch organisiert werden muss, das Projekt im Job muss fertig werden.
- Die Aufgabe steht wie ein unüberwindbarer Berg vor dir, du findest den Anfang nicht und es ist dir völlig schleierhaft wie du es überhaupt schaffen sollst, dir fehlt der „Anfasser“, und du fühlst dich überfordert.
- Genauso kann dich eine Aufgabe auch unterfordern, es ist einfach langweilig, weil du es schon x-mal gemacht hast und lustlos bei der Sache bist, es fehlt der Spaßfaktor. Ich kenne es nur zu gut, bei mir wäre es die Buchhaltung und Steuerkram.
- Du kannst keine Entscheidung treffen, weil mehrere Alternativen da sind, und wägst endlos die Vor und Nachteile ab und kommen zu keinem Ergebnis.
- Es sind zu viele Termine im Kalender, du planst dich zu, sagst Verabredungen und Projekte zu, von denen du hoffst es zeitlich irgendwie hinzubekommen und musst sie dann doch wieder verschieben.
Wir verschieben aber nicht nur Dinge vor uns her auf die wir keine Lust haben, sondern auch Positives.
Die Kreuzfahrt wird verschoben bis es zeitlich besser reinpasst, der Opernbesuch in Bregenz ist einfach wettermäßig ein Risiko, das große Fest, dass wir mit Freunden und Familie endlich feiern wollten ist ebenfalls außer Sichtweite geraten, terminmäßig alle unter einen Hut zu bringen ist fast unmöglich.
Das Drandenken ist einfach lästig und nervt solange bis du es endlich erledigt hast. Das Problem ist, das es dich eine Menge gedankliche Energie kostet die du für die Vermeidung benötigst, um bloß nicht daran erinnert zu werden. Entspannt ist anders.
So reiht sich eine verschobene Gelegenheit an die nächste, du wartest den perfekten Zeitpunkt ab – du kannst sicher sein, er wird nie kommen. Während du auf optimalere Umstände wartest, zieht das Leben und die verpassten Gelegenheiten an dir vorbei, wer weiß ob sie wiederkommen?
Es ist eine verzerrte Einschätzung die wir haben, wenn wir glauben, in Zukunft noch genauso viel Freude an dem Vorhaben zu haben oder dass es uns noch genauso wichtig ist. Es lässt uns hoffen und warten. Die Vergangenheit hat unsere Träume und Hoffnungen nicht alle erfüllt, deshalb werden sie auf die Zukunft verschoben. Dabei verpassen wir das Jetzt, den Moment wo das Leben stattfindet.
Freude am Entdecken von Neuem
Wie wäre es die große Reise nicht auf den Ruhestand zu verschieben, sondern sich zu fragen wie die Freude am Entdecken von Neuem in das Leben JETZT zu integrieren ist, z.B. in eine unbekannte Gegend in der Nähe zu fahren oder eine neue Sportart auszuprobieren, oder vielleicht beides miteinander zu verbinden?
Wichtig ist es, überhaupt anzufangen und die Erwartungshaltung auf das ultimative fallen zu lassen. Wir haben die 100 % Anspruch, dass alles bis zum Maximum toll, genial und super sein muss nahtlos von unserem Berufsleben in unser Privatleben übernommen, so dass es schon gar nicht mehr auffällt und wir es für dir natürlichste Sache der Welt halten.
Was hält dich davon ab, heute damit zu beginnen?
Gib dir Zeit, eingeschliffene Verhaltensmuster brauchen eine Weile bis sie durch neue ersetzt werden. Hauptsache, du fängst an und belohnst dich für das Dranbleiben
8 effektive Schritte gegen Aufschieberei
- Beschäftige dich mit den Dingen die du wiederholt vor dir herschiebst, überlege wie du gute Routinen einplanen kannst, das entlastet deinen Kopf und lässt dich durchatmen. Zum Beispiel am ersten des Monats immer wiederkehrenden Bürokram erledigen.
- Eine größere Aufgabe in mehrere kleinen Aufgaben/Teilziele gliedern. Das ist mein favorisiertes Mittel gegen Aufschieberei. Es fühlt sich gut an, wenn man ein Stück schon geschafft hat und das schlechte Gewissen hält sich in Grenzen, die Aufgabe verliert an Größe.
- Ändere deine Einstellung. Es gibt nun mal Dinge die wenig Spaß machen, investiere nicht so viele Gefühle und Abwehrgedanken oder konstruiere Probleme in etwas. Belohne dich mit etwas was dir Spaß macht, wenn du die unangenehme Aufgabe erledigt hast.
- Mache dir klar was du konkret gewinnst, wenn du die Dinge erledigst. Das kann bei jedem etwas anderes sein. Mehr Zeit für anderes oder Entspanntheit. Was ist es bei dir?
- Verschiebe die Dinge die dich mit Freude und Energie erfüllen nicht in die unendliche Zukunft. Stell dir vor wie, wie du davon schon ein kleines Stück ins Heute bringen kannst. Bevor das große Familienfest endlich zustande kommt, lade ein paar Leute ein, die am nächsten Wochenende Zeit haben und jeder bringt etwas mit.
- Überlege dir was dir wirklich wichtig ist, was du unbedingt machen willst. Für Dinge die dir wirklich am Herzen liegen hast du Zeit. Vielleicht kannst du die ein oder andere Aufgabe streichen, oder delegieren.
- Suche dir Unterstützung, wenn du denkst die Aufgabe nicht alleine bewältigen zu können. Vielleicht brauchst du nur noch ein paar weitere Informationen.
- Welche Ursachen hat deine Auschieberei? Ist es Gewohnheit? Was ist dir daran so unangenehm es zu erledigen? Was stresst dich daran?