Deine einmalige Körperweisheit

Wie du sie für dich nutzen kannst

Ich habe für dich eine kleine Reihe von fünf Beiträgen geschrieben, die Themen rund um deine Selbstfürsorge zum Inhalt haben. Was sich zunächst nach Ernährungstipps, viel Eincremen und Sport anhört, ist in Wirklichkeit so viel mehr.

Du bekommst Tipps wie du auf deinen Körper hören kannst, und lernst dich und deine Bedürfnisse besser kennen, dadurch wird dein Leben authentischer und leichter. Du wirst einen wunderbaren Zugang zu deiner Intuition bekommen, die dich dabei unterstützt Entscheidungen zu treffen die wirklich zu dir passen.

Einsteigen möchte ich mit dem Thema Körperweisheit.  

Ein wunderbares Wort, die Vorstellung, dass mein Körper ziemlich gut Bescheid weiß was ich gerade brauche, finde ich einfach klasse. 

Wir kommen schon damit ausgestattet auf die Welt, aber im Laufe des Lebens verlernen wir, oder soll ich besser sagen, trainieren wir, uns das Körpergefühl durch Sozialisation und Erziehung wieder ab. Wir räumen bereitwillig Wohlverhalten und Gefallen wollen Priorität vor unseren Bedürfnissen ein.

Tja, wenn wir nur öfter auf ihn hören würden und nicht erst wenn es uns nicht gut geht. Meistens sehen wir unseren Körper wie ein Teil, dass einfach funktionieren soll, so wie alles in unserem Alltag. Ab und zu ein paar „Wartungsarbeiten“ und weiter geht’s.

Gründe warum es dir gut tut, auf den Körper zu hören

  1. Du bist mehr in der Gegenwart

Mal ganz ehrlich: wie oft am Tag bist du wirklich ganz da und präsent? Die Gedanken pendeln meistens zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hin und her. Was hätte sein sollen? Was wäre besser gewesen? Habe ich mich damals falsch entschieden? Oder du hängst der Frage nach wie es wohl weitergeht, beruflich oder privat, gedankliche Endlosschleifen bestimmen deine Wahrnehmung.  Unglaubliche 60-70.000 Gedanken haben wir pro Tag!

Wenn wir präsent sind, mit allen Sinnen ganz da sind, sind  wir in gutem Kontakt mit unserem Körper. Wir sind ganz bei uns, und dass was wir tun, fühlt sich absolut stimmig an. Es geht uns einfach gut, wie wunderbar wäre es, wenn es einfach so bleiben würde. Bleibt es aber nicht. 

Eine gute Möglichkeit immer wieder zurück zur Gegenwart zu finden ist der Atem. Er ist immer da, mal schneller Mal langsamer, einatmen, ausatmen, ca. 17.000-mal am Tag, in einem Jahr über 6 Mio. mal.

Diese kleine Übung hilft dir zu entspannen und in die Ruhe zu kommen. Du kannst sie einfach in deinen Alltag integrieren, gerade auch in Situationen in denen du angespannt bist.

  • Nehme einen tiefen Atemzug und öffne den Brustkorb weit, atme in den Bauchraum ein, wiederhole es ruhig ein paar Minuten bis deinen Puls langsamer wird
  • Wo sind deine Gedanken jetzt?
  • Welche Gefühle sind gerade da?
  • Was sagt mein Körper dazu? Spürst du, dass sich vielleicht etwas in dir zusammenzieht und eng wird? Hältst du zwischendurch den Atem an?

Atme tief und entspannt und spüre den aufsteigenden Gedanken und Gefühlen nach. So kommst du wieder in die Gegenwart. Bewerte dich dabei nicht wenn deine Gedanken abschweifen, kehre einfach wieder zu deinem Atem zurück.

Die Gegenwart ist der einzige Moment in dem dein Leben passiert. Die Vergangenheit ist vorbei und trotzdem hängen wir alten Verletzungen, Geschichten und vielleicht auch glorreichen Zeiten nach, und erzählen sie uns und anderen immer wieder aufs Neue. So als ob dadurch etwas besser würde oder wir die Zeit wieder zurückholen könnten.

Wie oft passiert es dir, dass du dich gedanklich in die Zukunft beamst? Du malst dir eine Beziehung oder deine berufliche Zukunft was du noch alles erreichen möchtest in bunten Farben aus. Wenn ich endlich in Rente bin, wenn ich endlich mit meinem neuen Partner/in zusammenziehen kann, wenn endlich die Kinder mit dem Studium fertig sind. Ja dann geht mein Leben richtig los, endlich werde ich glücklich und frei sein. Rosige Zeiten stehen an!

Tagträume können uns beflügeln, jeder von uns braucht diese kleinen mentalen Fluchten im Alltag. Aber sie halten uns davon ab, bewusst in der Gegenwart zu sein.

Wenn du gedanklich nicht da bist, bist du nicht bei dir, sondern ganz wo anders du kannst du auch deinen Körper nicht wahrnehmen, wie es ihm gerade geht, was er zu deinen Plänen zu sagen hat.

Unser Verstand ist super schnell, wenn es um eine Bewertung geht, du bekommst in Sekundenschnelle eine Antwort. Meistens nehmen wir sie dankbar an, froh so schnell eine Info bekommen zu haben. Du fällst eine Entscheidung und eine Weile später hast du ein komisches Bauchgefühl, und bist dir nicht mehr so sicher ob das auch eine gute Idee war. Der Körper braucht deutlich länger bis er Informationen an den Verstand weiterleitet.

Klar, kann man nicht ewig warten mit der Entscheidung ob man lieber Spaghetti oder Sushi essen gehen soll, aber ab und zu ist es wichtig sich Zeit zu lassen und dem Leben Raum zu geben.

2. Du bekommst einen Zugang zu deiner Intuition

Der Körper vermittelt uns Impulse aus dem Unbewussten, das immerhin 85% unseres Bewusstseins ausmacht, wir nehmen es als Intuition wahr. Es sind unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit verknüpft der aktuellen Situation. Plötzlich wissen wir was zu tun ist.

Und wie kommen wir dahin?

Genau, durch unsere Körperweisheit bzw. Wahrnehmung. Sie ist immer für uns da, vorausgesetzt wir würden öfter auf sie hören. 

Du kannst die Weisheit deines Körpers auch fragen wann es genug ist, oder ob du die neue Aufgabe wirklich übernehmen willst?

Die eigenen Grenzen im Alltag zu erkennen ist ungemein wichtig, sie schützt uns vor Überforderung, wann es zu viel wird. Wenn wir die Signale überhören meldet sich der Körper deutlicher, mit Bauchschmerzen, steifem Rücken oder was auch immer. Klares Zeichen, so geht’s nicht weiter!

Du hast deine Intuition schon oft, wahrscheinlich unbewusst, genutzt. Du kannst dieses Potential noch viel stärker ausbauen, wenn du dich dazu entschließt einfach deinen Körper, statt immer nur den Verstand zu fragen. Oder dein Herz, dass es immer gut mit dir meint.

Du siehst, du hast einen internen Beraterstab immer dabei. Probiere es einfach aus, wie es ist ihn öfter zu fragen. Dein Leben wird leichter, versprochen!

3. Gefühle und Gedanken haben Einfluss auf dein Wohlbefinden

Alles hängt mit allem zusammen, eigentlich eine banale Erkenntnis und sicher schon x-mal gelesen. Es passiert ständig, ohne dass wir davon bewusst Notiz nehmen. Eben noch gut gelaunt, triggert uns etwas Unangenehmes und schon geht das Gedankenkarusell los.

Das vorbeifahrende Auto ist genau das gleiche das der Nachbar hat mit dem wir im Rechtsstreit liegen (Gedanke), schlagartig ändert sich unsere Laune (Emotion) und der Atem wird flacher, der Brustkorb verengt sich und auch deine Körperhaltung spiegelt deinen Groll wieder (Körperwahrnehmung) 

Sich aus einer Gedankenschleife zu befreien, kann unheimlich befreiend sein. 

Wir denken wir pausenlos, meistens unnützes Zeug, dass nicht wirklich wichtig ist. Wenn du nicht zentriert bist folgt deine Aufmerksamkeit allem was tagsüber an dir vorbeizieht. 

Und wie soll das gehen? Genau, über deine Körperwahrnehmung, sie bringt dich wieder zurück in die Gegenwart, indem du dich z. B. auf den Atem konzentrierst.

Tipps wie du leichter in die Körperwahrnehmung kommst

  • Plane Zeit nur für dich ein, auch wenn es nur 15 Minuten am Tag sind. Schalte Handy, Computer und andere Störfaktoren aus. Was tut dir jetzt gut? 
  • Wie wäre es mal mit Nichtstun?  Vielleicht fühlt es sich anfangs ungewohnt und komisch an, bleib dran. Reduziere deine Ablenkungen
  • Wenn du Sport machst, vielleicht nimmst du nicht deine Tracking App als Maßstab, sondern du fragst deinen Körper wann es ihm reicht.
  • Bitte stresse dich nicht durch ständiges Bewerten, in eine gute Körperwahrnehmung zu kommen braucht einfach Zeit.
  • Vielleicht magst du dich auch mit Weisheitslehren wie z.B.dem  Ayurveda  (Yoga ist ein Teil davon) beschäftigen, dass dir tiefe Einblicke in die Zusammenhänge deines Lebens gibt.